Sonntag, 13. Oktober 2013

Kommunikation ist Wirkung

Wirkung vor Absicht

Von der Natur lernen - gezielte Wirkung
In der Kommunikation mit gesundem Menschenverstand geht es insbesondere darum, was Sie bewirken können. Wichtig ist, was hinten rauskommt. Bezeichnen wir das als das Prinzip der Effektivität. Wir sprechen hier bewusst nicht von Effizienz, also dem Verhältnis von Aufwand zu erreichtem Resultat, sondern das Ergebnis, die Wirkung ist das angestrebte Ziel, der dazu notwendige Aufwand ist eben so groß, wie er ist. Wenn Sie flirten, machen Sie sich auch keine Gedanken über Effizienz. Sie tun alles, damit Sie Ihr Ziel erreichen, also die Angebetete oder der Angehimmelte sich Ihnen zuwendet. Dabei sind Ihre Aktivitäten, Ihr voller Flirteinsatz, nahezu ausschließlich auf Wirkung ausgerichtet. Sie kennen und können das also recht gut.

Lernen vom Flirten

Viele Elemente der Flirt-Kommunikation sind gute Ansatzpunkte für gelungene „Normal-Kommunikation“: Einstellung, Haltung dem Partner gegenüber, Freundlichkeit, Interesse am Partner, Umwerbung des Partners, Gesprächsbereitschaft, Einstellen auf den Partner, Wertschätzung und vieles mehr. Gut, bei Offenheit und Ehrlichkeit müssen in der Regel in der Balz- und Werbungsphase Abstriche gemacht werden – wie bei Werbung allgemein. Da wird geschönt, Gutes dazugedichtet, werden die Lichter heller gedreht und die eigenen Fähigkeiten und Leistungen erhöht.
Kommunikation ist Wirkung, nicht Absicht. Wenn Sie die Absicht haben, eine attraktive Dame oder einen dynamischen Herrn für sich zu gewinnen, das aber nicht gelingt, entspricht die Wirkung eben nicht Ihrer Absicht. Damit war alle Mühe umsonst. Sie können viel wollen. Wenn der Kommunikationspartner darauf nicht einsteigt, haben Sie das Kommunikationsziel verfehlt. Die gute Nachricht ist, dass es doch recht einfach funktioniert. Mit dem Kommunikations-Experten Wolfgang J. Linker kann man sagen, dass sich beim Kommunizieren viel mit wenig erreichen lässt. Dabei kommt es sehr viel stärker auf die Form als auf den Inhalt an – im Großen und Ganzen jedenfalls. Linker spricht davon, dass die Form, also das „Wie“, eine Hauptursache unserer kommunikativen Erfolge ist.

Wirkung können Sie lernen

Wirkung basiert vor allem auf „lernbaren Verhaltensweisen – auf verbalen und nonverbalen Mikromustern der Kommunikation[i]. Zu den Mikromustern gehören beispielsweise Stimmmuster, Gesten, Blick, Pause, Atemkontrolle, sogenannte Faselindikatoren (u.a. Generalisierungen, Unterstellungen), Auge-Hand-Koordination, taktisches Berühren, Markieren und viele mehr. Das alles zu kennen und zu beherrschen ist mit Aufwand verbunden, wobei Sie vieles davon bewusst oder unbewusst bereits anwenden.

Sie können Kommunikation

Das ist die zentrale Botschaft von „Kommunikation mit GMV“: Sie machen bereits eine Menge richtig, sind sich dessen nur nicht bewusst. Manche meinen, es nicht zu können, weil sie hinderliche Prägungen erfahren haben („Das kannst du sowieso nicht“), oder lassen sich weiter Defizite einreden – auch von sich selbst. Stopp: Sie sind gut und können Ihre Kommunikationsfähigkeiten weiter optimieren, Ihre Einstellung auf „gute Kommunikation“ programmieren und einfach mehr Spaß an Vorträgen, Gesprächen, Präsentationen und mehr haben. Dann sind Sie automatisch „besser“, das heißt, Sie erzielen die Wirkung, die Sie beabsichtigen, und werden entsprechend positiv von den Menschen wahrgenommen.
Die meisten von uns waren als Kinder Spitzen-Kommunikatoren. Niemand fängt bei null an. Manche Menschen können das von Natur aus, andere erreichen das durch Üben, Üben, Üben. Und das tun Sie doch so und so jeden Tag - also nutzen Sie es clever und Sie werden automatisch besser und überzeugender.

[i] Wolfgang J. Linker: Kommunikative Kompetenz: weniger ist mehr!, Gabal, 2010, S. 21
Aus: Jürgen Zirbik: “Sie können das” – Kommunikation mit GMV – mit gesundem Menschenverstand überzeugen, Friendship Verlag 2013

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